3.Oldtimerfest

OLDTIMER-FIEBER HIELT BIS IN DIE MORGENSTUNDEN AN

 

Feuerwehr-Oldtimer Club lud ein - Liebhaber von alten Löschfahrzeugen, Motorrädern und Traktoren kamen

Reichelsheim - Dorn-Assenheim (hh.) Kulinarische Leckereien, Bier vom Fass, Musik und vor allem Oldtimer, Oldtimer und nochmals Oldtimer! Für einen Tag mutierte das Gelände um die Sport- und Festhalle zum Eldorado für wunderschöne Vehikel aus alten Tagen. Das Oldtimerfest des GTLF-Fan Clubs ist eines der wenigen kontinuierlichen Veranstaltungen dieser Art, das mit Gefährten aus den Sparten Feuerwehr, Landwirtschaft und Motorrad ein dazu noch breites Spektrum abdeckte. Bei strahlendem Sonnenschein kamen schon um die Mittagszeit viele Neugierige, um die Zeit um bis zu 100 Jahre zurückzudrehen. Konzeptionell hatten die Freunde historischer Feuerwehrtechnik einiges am Ablauf gegenüber früheren Festen geändert, viele Kontakte zu anderen Ausstellern geknüpft und so erlebte Dorn-Assenheim gleich zu Beginn mit einem Fahrzeugkorso einen Festzug der ganz besonderen Art.

Zum Restaurieren gehört auch das Präsentieren und so sah jeder, was nach oft jahrelanger Arbeit nicht nur herausgeputzt, sondern dazu noch funktionstüchtig ist. Erster Blickfang waren natürlich die historischen Feuerwehrautos. Neben einem 1953er Borgward aus Heuchelheim hatte die Feuerwehr aus Bad Homburg mit seiner 1950 gebauten DL 22 das Älteste dieser Fahrzeuggruppe mitgebracht. Trotz sorgfältig gepflegtem Aussehen ist die Geschichte des Fahrzeugs doch symptomatisch für viele der gezeigten Oldtimer. Meist vergammelten sie irgendwo im Schrottplatzmillieu, wurden für einen Obolus erworben und dann in akribischer und mühevoller Kleinarbeit liebevoll wieder restauriert. Gleiches Schicksal erlebte auch das Großtanklöschfahrzeug (GTLF) des Dorn-Assenheimer Fan-Clubs. In den letzten Wochen und Monaten hatte die technische Gruppe mit Volldampf gearbeitet, um ihren 48 Jahre alten Magirus wieder in Schuß zu bringen und das bisher Geleistete zu zeigen.

Voll funktionsfähige Tragkraftspritzen und Pumpen aus den 30er und 40er Jahren ließen manchen detailinteressierten Kenner in Erinnerungen schwelgen. So kam die für den Laien von heute verblüffende Feststellung, daß die Feuerwehr früher ein grünes Design hatte genauso zur Diskussion wie raffinierte Traggestelle und eine Technik, die nicht so einfach per Knopfdruck wie ihre modernen Nachfolger zu bedienen sind. Beim Rundgang traf man dann auf alte DKW-Zweitakter und das älteste Objekt der gesamten Ausstellung, eine 1910 in Dienst gestellte Handspritze der Ossenheimer Feuerwehr.

Bei Traktormarken wie Eicher, Porsche oder den heute unbekannten Güldnerfabrikaten schlug so manches Herz um einiges höher. Keinen High-Tech, sondern die Technik der späten 50er kommentierten die Aussteller detailliert und für jeden verständlich. Wie sie sind auch die Idealisten des Motorradoldtimer-Clubs zugleich Tüftler ersten Ranges, denn Ersatzstücke mußten neu gefertigt oder auf Veteranenmärkten gesucht werden. Das Ergebnis der Crew konnte sich sehen lassen und mit Adler, NSU, BMW, DKW wurde die Crème de la Crème aller Marken von 1930 bis 1974 gesichtet. Paradestück war die Ardie TM 500, ein Gespann von 1930, die genauso funktionstüchtig wie all die anderen Doppel- oder Einsitzer unter lautem Applaus des Publikums gegen Abend das Ausstellungsgelände ratternd verließen. Dort sorgte noch bis in die frühen Morgenstunden fetzige Livemusik für Superstimmung um Bierstand und Cocktailbar.

21-07-2003